Bisher haben sich Klaus Bröckel (Tontechniker) und Jochen Schild (Komponist, Produzent, Keyboarder) meinen Bass-Fragen gestellt. Noch in Bearbeitung sind Interviews mit den Gitarristen Nico Schliemann (Glasperlenspiel, The NightLive Band…) Andy Susemihl (U.D.O., Sinner, Supermihl & Superfriends…) dem Tontechniker Sven Minder (Muse, Snoop Dog, Andrea Berg…) und vielen weiteren netten Musikerkollegen.

Heute kommt mit Oli Rubow einer meiner absoluten Lieblings-Groove-Kollegen im Interview zu Wort. Der Frankfurter Schlagzeuger Oli Rubow liebt den Rhythmus, seitdem er in die Hände klatschen kann. Wurde die musikalische Entwicklung noch stark vom Jazz geprägt, so bewegt er sich seit Ende der Neunziger leidenschaftlich zwischen den verschiedensten elektronischen Stilrichtungen der DJ-und Club-Kultur und begeistert sich heute gleichermaßen für die Ästhetik elektrifizierter Beats, sowie für das Handgemachte, Improvisierte.

Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Basslegende Hellmut Hattler und den Lounge-Pionieren von ›De Phazz‹, gab es immer wieder interessante Gastspiele, beispielsweise bei den ›Turntablerocker‹, den ›Fantastischen Vier‹, bei ›Henrik Schwarz‹, oder ›Jazzanova‹.

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Und hier kommen sie:

Wie wählst Du Bassisten aus, die Du für Live-Gigs oder Studiosessions engagieren möchtest?

1. aus Sympathie
2. je nach Genre

Was ist Dir an einem Bassisten am wichtigsten?

– dass wir uns menschlich gut verstehen
– dass sich unser beider Spiel musikalisch „verzahnt“

Wie wichtig ist es Dir, dass der Bassist auch noch andere Instrumente spielt bzw. auch singen kann?

Das ist wie mit der Sprache: Je größer das Vokabular, desto vielfältiger und interessanter unser Ausdruck. Insofern begrüße ich jedes künstlerische add-on zum eigentlichen Instrument.

Welche Band oder Musiker würdest Du speziell Bassisten empfehlen?

Auch hier hängt die Auswahl stark vom betreffenden Genre (und seinen Vorläufern) ab.

Wer sind Deine Lieblingsbassisten?

Paul Jackson Jr.
Freddie „Ready“ Washington
Bernhard Edwards
Pino Palladino
Eberhard Weber
Roland TB-303

Findest Du es wichtig, dass ein Bassist vom Blatt lesen kann oder genügt es Dir, wenn er zumindest Leadsheets und Chordcharts lesen kann?

Wie sich jemand das zu spielende Material draufschafft ist zweitranging. Hauptsache die Ohren sind groß und das Ergebnis schön :-)

Wie wichtig ist es Dir, dass ein Bassist neben dem Standard 4-Saiter Bass auch noch 5-Saiter, Fretless und/oder Kontrabass spielt?

Verschieden Farben – immer schön. Aber letztlich zählt das Ergebnis.

Was ist Dein tollstes Erlebnis mit einem Bassisten?

Oha. Da gab es viele (auch mir Dir, Steffen!). Aber eine sehr schöne und Zuversicht spendende Erinnerung war ein unerwarteter, also auch ungeprobter Feuerwehrmann-Job bei „Jazzanova“: es gab eigentlich nur während der Flugreise von  Tenreriffa nach Zürich etwas Zeit, das anstehende Material zu sichten, aber beim Gig merkte ich schnell, dass mich das klare Spiel des Bassisten (Paul Kleber) trägt und eigentlich nichts schiefgehen kann. 

Was ist Dein schrecklichstes Erlebnis mit einem Bassisten?

Das wiederholt sich immer dann, wenn dessen Sound aufgrund eines technischen Malheurs wegbricht…

Ist es Dir wichtig, einen Bassisten in der Band zu haben oder reicht es Dir, wenn der Keyboarder mit der linken Hand den Bass spielt?

Alleine das Ergebnis zählt.

P.S. 2012 gab Oli übrigens auch ein Interview im BassQuarterly, bei dem es um die Beziehung Bass & Drums geht. Das Interview kann ich nur empfehlen. So weit ich weiß ist das Online Archiv aber leider nur Abokunden zugänglich.

Und grundsätzlich kann ich jedem Musiker den E-Beats Blog  von Oli nur wärmstens ans Herz legen.