Wenn es ums Noten lesen geht scheiden sich bekannter Maßen die Geister. Es gibt viele Menschen, die zwar gerne ein Instrument lernen möchten, aber bereits von Anfang an auf Kriegsfuß mit dem Notenlesen stehen. Dann gibt es Musiker mit hervorragendem Gehör und einem natürlichen Talent für das Instrument, die ohne Ahnung von Harmonielehre und Noten unglaubliche Musik spielen. Wieder andere sind wahnsinnig gute Notisten, haben aber Probleme damit, den Noten leben einzuhauchen. Und dann gibt es natürlich noch die absoluten Überflieger, die alles können.
Für mich ist es immer wichtig zu überlegen, was ich denn mit dem Notenlesen erreichen will. Möchte ich im Orchester oder in der Big Band spielen? Reicht es mir, wenn ich mir ab und zu Noten bzw. TABs aus dem Internet anschaue um Songs zu lernen? Oder schickt mir der Pianist der Band immer die Songtexte mit den entsprechenden Akkorden bzw. Chordsheets wie im Realbook oder bei iReal Pro?
Je nachdem, was ich musikalisch machen möchte, benötige ich auch unterschiedliche Kenntnisse im Notenlesen. Für den Orchester Job sollte ich sehr gut vom Blatt lesen können, bei den Transkriptionen aus dem Internet reicht es evtl. wenn ich die Notenwerte und die entsprechenden Noten auf meinem Griffbrett kenne. Und für die Chordsheets ist es oft wichtiger sich gut mit der Harmonielehre auszukennen als mit dem Bassschlüssel.
Für alle, die sich etwas näher mit dem Notenlesen befassen möchten, habe ich hier zwei Übungsblätter zum Downloaden. In diesen zwei Notenblättern zum Notenlesen lernen für Anfänger geht es als erstes mal nur um die Rhythmik. In späteren Beiträgen kommen dann weiterführende Übungen zum Noten lernen im Bassschlüssel dazu.
Unter den Noten findet ihr zwei Spalten, die beim Üben helfen sollen. In der linken Spalte könnt ihr jeweils euren Fortschritt notieren. Ihr könnt die Übung z.B. mit einem Tempo von 60bpm starten. In der nächsten Woche steigert ihr das Tempo auf 70bpm und tragt euren Fortschritt dann einfach ein.
In der rechten Spalte findet ihr einige Anregungen, wie ihr die Übung erweitern könnt. So könnt ihr die Noten wie gewöhnlich zu einem Metronom spielen, bei dem jeder Metronomschlag einer Viertelnote entspricht. Ihr könnt aber auch euer Metronom so einstellen, dass jeder Schlag nur auf die 2. und 4. Viertel kommt (siehe Übung 3. auf dem Übungsblatt). Die Varianten 5. – 10. sollen euch dabei helfen voraus zu lesen und nicht mit den Augen an den Noten „kleben“ zu bleiben. Das ist vor allem dann hilfreich wenn man innerhalb der Songs aufgrund von Wiederholungszeichen oder Da Capo und Da Segno Zeichen auf dem Notenblatt hin und her springen muss. Was bei Orchester und Big Band Noten ständig vorkommt ;-)
Viel Spaß bei den Übungen und bis bald
Steffen
P.S. Hier findet ihr übrigens noch Drum Grooves, die ihr auch für die Notenleseübungen verwenden könnt.