E-Bass aufnehmen und besser Bass spielen lernen
Bass spielen lernen ist mehr als nur Fingerübungen und Tonleitern. Es geht darum, Groove, Timing und Sound in Einklang zu bringen. Doch wie erkennst du eigentlich, ob du wirklich „im Groove“ bist und dein Sound passt? Ganz einfach: Du musst dich selbst aufnehmen.
In diesem Beitrag erfährst du, warum das Aufnehmen deines Bassspiels einer der effektivsten Wege ist, um besser zu werden – und wie du das auch als Einsteiger mit ganz einfachen Mitteln umsetzen kannst. Außerdem zeige ich dir, welches Equipment du brauchst, wie du es richtig einrichtest und welche Übungen dir helfen, dein Bassspiel nachhaltig zu verbessern.
Warum du unbedingt deinen Bass aufnehmen solltest
Bass üben bedeutet, an konkreten Schwächen zu arbeiten, um im Proberaum, auf der Bühne oder im Studio souverän zu klingen. Aber wie willst du wissen, was du verbessern kannst, wenn du dich selbst nie gehört hast? Beim Spielen wirken viele Dinge anders, als sie tatsächlich klingen – besonders Timing, Dynamik und Groove.
Wenn du dich beim Spielen aufnimmst, bekommst du ein objektives Feedback. Du hörst, wo du zu früh oder zu spät bist, ob dein Sound passt, ob dein Groove wirklich „sitzt“ – und wo du noch nachjustieren kannst.
Richtig zuhören ist der Schlüssel
In meinen Bass-Me-Up-Videos, Blogbeiträgen und eBooks betone ich immer wieder, wie wichtig es ist, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Mit Theorie meine ich nicht nur Notenlesen oder Harmonielehre, sondern vor allem Timing, Groove und Sound – die eigentlichen Werkzeuge eines guten Bassisten.
Falls du zu Backing Tracks, Drumloops oder einem Metronom spielst, hörst du dich beim Spielen oft anders, als du tatsächlich klingst. Erst durch eine Aufnahme erkennst du ehrlich, ob dein Bassspiel wirklich groovt, dein Sound zur Musik passt und deine Technik sauber ist.
Was du zum E-Bass aufnehmen brauchst
Die einfachste Möglichkeit, dich beim Üben aufzunehmen, ist dein Smartphone. Öffne einfach die Diktierfunktion oder Sprachmemo-App, leg das Handy in der Nähe deines Verstärkers ab und spiel los. So kannst du schnell Ideen festhalten oder dein Timing kontrollieren.
Für besseren Sound und mehr Möglichkeiten empfiehlt sich allerdings die Aufnahme über den Computer mit einer sogenannten DAW (Digital Audio Workstation) wie Audacity, GarageBand oder auch Logic Pro. Dafür brauchst du ein Audio Interface, das dein Basssignal in ein digitales Signal umwandelt.
Das Audio Interface – dein perfekter Recording-Partner
Die Firma Xvive hat mir für diesen Beitrag das More U Hub zur Verfügung gestellt – ein kompaktes, leicht zu bedienendes Audio Interface, das sich perfekt für Bass Recordings eignet.
Was das Xvive More U Hub besonders macht:
- Plug-and-Play: Einfach anschließen, kein Treiber nötig
- Hervorragende Klangqualität (24 Bit / 96 kHz)
- Kopfhörerausgang mit großer und kleiner Klinke für leises Üben – perfekt für Zuhause
- Funktioniert auch als einfacher Übungsamp
(Mehr Infos zum leise Üben mit Kopfhörer findest du in diesem Artikel) - Erweiterbar für Bandproben – z. B. als In-Ear-Monitoring-System
So verbindest du dein Setup:
1. Verbinde deinen Bass mit dem Eingang des Xvive More U Hub
2. Schließe das Interface über USB an deinen Computer oder dein Tablet an
3. In deiner DAW (z. B. Audacity oder GarageBand) wählst du das Interface als Eingangsquelle
4. Erstelle eine neue Spur für deinen Bass
5. Drücke Aufnahme – und los geht’s!
Die passende Aufnahme Software
Wie bei Audiointerfaces gibt es auch bei der Aufnahmesoftware viele unterschiedliche Hersteller von DAW Software. Die Grundprinzipien sind aber bei allen dieselben.
In den Softwareeinstellungen musst du dein Interface als Aufnahmequelle auswählen. In der Software erzeugst du dann eine Aufnahmespur für deinen Bass. In den Einstellungen der Spur musst du dann den Eingang deines Interfaces wählen, in dem dein Bass eingesteckt ist.
Je nach Audiosoftware hast du jetzt unterschiedliche Möglichkeiten entweder Backing Tracks auf weitere Tonspuren zu importieren oder von der Software zB Drum Grooves zum dazuspielen generieren zu lassen.
Schritt-für-Schritt Anleitung mit Audacity
1. Öffne Audacity
2. Gehe auf Bearbeiten > Einstellungen > Geräte und wähle das Xvive More U Hub als Eingangsgerät
3. Erstelle eine neue Spur
4. Drücke den roten Aufnahme-Button
5. Spiele deine Basslinie
6. Stoppe die Aufnahme und höre sie dir an
Schritt-für-Schritt mit GarageBand bzw. Logic Pro (Mac)
1. Öffne GarageBand und starte ein leeres Projekt
2. Wähle „Audio > Instrument mit Line-Eingang“
3. Wähle das Xvive More U Hub als Eingang
5. Drücke Aufnahme und spiele deinen Bass
6. Stoppe und höre deine Aufnahme ab
Drei Übungen, um dein Bassspiel zu verbessern
1. Timing & Groove
- Spiele zu einem Drum-Groove oder Metronom
- Nimm dich dabei auf
- Höre dir die Aufnahme an: Bist du zu früh oder zu spät?
- Verschiebe deine Aufnahme leicht im Timing und achte, wie sich der Groove verändert
Hier kannst du dir einen Drumgroove aus meinem eBook “Rock Basslinien Vol. 1” anhören und kostenlos downloaden:
Und hier ist eine Beispiel Basslinie aus dem eBook, die hervorragend zum Drum Groove passt:
2. Sound & Spieltechnik
- Spiele zu einem Song ohne Bassspur z.B. aus der Tomplay App
- Experimentiere mit Anschlagpositionen und Dynamik
- Höre dir die Aufnahme an: Ist dein Sound zu dumpf, zu hell, zu unruhig?
- Optimiere deinen Klang durch deine Spielweise, nicht durch EQ-Einstellungen
3. Improvisation & Ausdruck
- Spiele über einen Drone-Track, z. B. in C-Moll
- Verwende passende Tonleitern, z. B. die C-Aeolisch-Skala
- Nimm dein Solo auf und höre es kritisch an: Klingt es musikalisch und interessant?
Hier kannst Du dir den C-Moll Dreiklang Drone anhören und kostenlos downloaden:
Bass aufnehmen und Schwächen analysieren
Wenn du dich regelmäßig beim Üben aufnimmst, lernst du, dich selbst objektiv zu hören. Du erkennst Schwächen – aber auch Fortschritte. Und das motiviert ungemein.
Das Beste daran: Du brauchst kein großes Studio oder teures Equipment. Schon mit einem kleinen Interface wie dem Xvive More U Hub kannst du großartige Ergebnisse erzielen.
Also: Drücke auf „Record“, höre dir zu – und bring dein Bassspiel aufs nächste Level.
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald.
Steffen
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