Die Magie der Tonarten und Moll Tonleitern auf dem E-Bass
Wenn es darum geht, in Songs eigene Riffs auf dem Bass zu spielen, ist neben dem Rhythmus und Groove vor allem die Wahl der passenden Tonleiter entscheidend. Nicht nur bei Rock Basslinien kannst du aus unterschiedlichen Dur und Moll Tonleitern wählen, um den gewünschten Klang zu erzeugen. Ein und derselbe Akkord kann sich völlig anders anhören, je nachdem, in welcher Tonart er verwendet wird.
Wie verschiedene Tonleitern einen Akkord zum Leben erwecken
Zum YouTube Video: https://youtu.be/7-HNrZ7jtl0
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, warum ein Moll Akkord völlig verschiedene Basslinien und Skalen erfordern kann, um cool zu klingen.
“Spiel mal einen Basslauf über den E-Moll Akkord”
In meinen ersten Bands war es immer üblich, dass die Gitarristen oder Keyboarder für das Songwriting zuständig waren. Mir haben sie dann die Akkorde zugerufen und ich durfte auf die schnelle eine passende Basslinien erfinden. Am Anfang hab ich natürlich nur verschiedene Töne ausprobiert und geraten, was sich gut anhören könnte. Bis mir irgendwann jemand das Diatonische System mit seinen Modes (Kirchentonleitern) und die Stufenharmonik auf dem Bass erklärt hat. Auf einen Schlag gab es nun so viele neue Möglichkeiten coole Basslicks zu spielen.
Meistere Mollakkorde mit individuellen Tonleitern
Welche Töne und Skalen zu dem Akkord passen, hängt entscheidend von den anderen Akkorden des Songs und der Tonart (Melodie) ab. Bei Rock Songs kommen wir als Bassisten oft mit den Grundtönen, Akkordtönen und den Pentatoniken zu einem passablen Ergebnis.
Wenn du aber noch mehr Auswahl an Tönen und Klängen haben willst, dann sind die Kirchentonleitern, auch Modes genannt, das richtige für dich.
3 Beispiele für Rock Basslinien über einen E Moll Akkord
In den folgenden Beispielen löst sich der E-Moll Akkord jeweils zu einem anderen Akkord auf. Er bekommt dadurch jeweils eine unterschiedlichen Klang und verlangt auch nach unterschiedlichen Tönen in der Basslinie.
1. E-Moll -> D-Dur
Im ersten Beispiel befinden wir uns in der Tonart D-Dur. Der E-Moll Akkord ist auf der II. Stufe der D-Dur Stammtonleiter. Deshalb klingen die Töne der D-Dur Tonleiter auch bei diesem E-Moll Akkord passend. Als Notenbasis stehen uns die Töne von D-Dur: D, E, Fis, G, A, B (H) und Cis zur Verfügung. Indem wir diese Töne geschickt in unsere Basslinie einarbeiten, können wir den E-Moll Akkord in der D-Dur Tonart perfekt unterstützen und einen harmonischen Klang erzeugen. Die passende Tonleiter auf der II. Stufe von D-Dur nennen wir E Dorisch.
2. E-Moll -> C-Dur
Nun löst sich E-Moll nach C-Dur auf. Wir befinden uns jetzt in der Tonart C-Dur und der E-Moll Akkord steht auf der III. Stufe der C-Dur Tonleiter. Als Notenbasis stehen uns jetzt die Töne von C-Dur: C, D, E, F, G, A und B (H) zur Verfügung. Die passende Tonleiter auf der III. Stufe von C-Dur nennen wir E Phrygisch.
3. E-Moll -> G-Dur
Im letzten Beispiel folgt auf E-Moll ein G-Dur Akkord. Jetzt sind wir bei G-Dur angekommen und unsere passenden Töne sind: G, A, B (H), C, D, E und Fis. E-Moll ist auf der VI. Stufe von G-Dur. Die entsprechende Kirchentonleiter heißt Aeolisch. Sie entspricht der natürlichen Molltonleiter, die wir meistens als erstes lernen.
3 Moll Tonleitern, ein Akkord – Das perfekte Rock Bassriff
Die Wahl der richtigen Tonleiter ist entscheidend, um den gewünschten Klang beim Bassspielen zu erzeugen. In diesen 3 Beispielen konntest du hören, wie ein und derselbe E-Moll Akkord in verschiedenen Tonarten unterschiedliche Tonleitern erfordert, um sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Die Anwendung verschiedener Skalen auf den gleichen Akkord eröffnet dir eine faszinierende Klangvielfalt und erweitert dein musikalisches Repertoire. Wenn du verstehst, wie Tonleitern den Charakter eines Akkords je nach Tonart beeinflussen, kannst du jederzeit deine Basslinien kreativ und melodisch abwechslungsreich gestalten. Experimentiere mit diesen Konzepten, finde deinen eigenen Sound und entdecke immer neue Möglichkeiten.
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