Wie du legendäre Rock Basslinien spielst
Die ultimative Anleitung
Warum klingt die Rock Bass Linie, die du spielst nicht so wirklich nach Deep Purple, Iron Maiden oder ZZ Top? Willst du wissen, wie du als Bassist eine Band mit einem satten, groovenden Fundament antreibst?
Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel enthülle ich die Konzepte und Geheimnisse der legendären Rock-Bassisten und zeige dir, wie du deren unverwechselbare Basslinien nachspielen – und sogar eigene entwickeln kannst.
Rock Bass = Groove, Energie und Sound
Der Bass ist weit mehr als nur ein Begleitinstrument. Er bildet das Rückgrat eines Songs, gibt ihm Tiefe, Drive und Charakter. Roger Glover von Deep Purple sagte einmal, dass der Bass die Brücke zwischen Rhythmus und Harmonie sei. Und das merkt man, wenn man sich legendäre Rock-Songs genauer anhört.
Ein Paradebeispiel ist die Basslinie von ZZ Tops „La Grange“. Sie besteht aus einem einfachen, aber treibenden Shuffle-Rhythmus, der auf der Moll-Pentatonik basiert und mit chromatischen Übergägen verfeinert wird. Es ist dieser hypnotische Groove, der den Song antreibt und ihn unverwechselbar macht.
Ein anderes großartiges Beispiel ist der Bass in „Runnin’ with the Devil“ von Van Halen. Michael Anthony setzt hier auf eine minimalistische, aber enorm effektive Basslinie. Mit langen, wummernden Noten auf den Grundtönen erzeugt er eine dunkle, fast bedrohliche Atmosphäre, die der Gitarre Raum gibt, sich zu entfalten. Hier zählt vor allem der Sound: Ein leicht angezerrter Bass mit einer satten Portion Mitten sorgt dafür, dass sich die Noten im Mix durchsetzen.
Und dann wäre da noch der Groove von „Smoke on the Water“ von Deep Purple. Während die meisten den ikonischen Gitarrenriff kennen, ist die Basslinie mindestens genauso wichtig. Roger Glover verdoppelt Teile des Gitarrenriffs in tieferer Lage, weicht aber dann in den Strophen davon ab, um dem Song mehr Bewegung zu geben. Das Zusammenspiel mit Ian Paices Schlagzeug ist dabei essenziell – ein Beweis dafür, wie eng Bass und Drums im Rock verknüpft sind.
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Dein Weg zum perfekten Rock-Bass-Sound
Wenn du eigene Rock Basslinien oder Rock Coversongs auf dem E-Bass nachspielen möchtest, brauchst du nicht nur die richtige Technik, sondern auch den passenden Sound. Viele Rock-Bassisten setzen dabei auf einen druckvollen und leicht angezerrten Sound, der dafür sorgt, dass sich dein Bass gegen die Gitarren behaupten kann.
- Bässe: Fender Precision und Jazz Bass, Gibson Thunderbird, Rickenbacker 4001, Music Man StingRay
- Verstärker: Ampeg SVT, Marshall Super Bass, Gallien-Krueger 800RB
- Effekte: Overdrive, Kompressor, Wah-Pedal
- Technik: Plektrum für aggressive Attacke, Fingerstyle für wärmere Töne
Doch Technik und Sound sind nur die halbe Miete. Entscheidend ist dein Gefühl für den Groove. Ein großartiger Rock-Bassist weiß genau, wann er Platz lassen muss und wann er den Song nach vorne treiben soll. Experimentiere mit deinem Timing, variiere zwischen Fingerstyle und Plektrum und höre genau darauf, wie sich deine Basslinie in das Gesamtbild eines Songs einfügt.
80% aller Rock-Hits nutzen genau diese Techniken
Rock Bass spielen ist mehr als nur tiefe Töne. Es geht um Groove, Power und Ausdruck. Hier sind einige der zentralen Elemente, die das Spiel eines Rockbassisten ausmachen:
- Moll-Pentatonik als Basis für viele ikonische Riffs
- Chromatische Übergänge für flüssige, rockige Bassläufe
- Blues- und Klassikeinflüsse, die für Melodik und Spannung sorgen
- Unisono-Riffs mit Gitarre und Orgel – fette Riffs mit maximalem Druck
- Offbeat-Achtelgrooves & Rock-Shuffle-Grooves für unwiderstehliche Rhythmen
- Einsatz von Overdrive für einen durchsetzungsfähigen, fetten Sound
- Spiel mit Plektrum oder Fingern für verschiedene Klangfarben und Dynamiken
Diese Elemente sind das Herzstück des Rock-Basses und sorgen für einen unverkennbaren Sound, der die Musik antreibt und das Publikum mitreißt.
Legendäre Rock-Bassisten und ihre Spieltechniken
Jeder große Rock-Bassist hat seine eigene Herangehensweise, doch sie alle teilen einige grundlegende Prinzipien. Hier eine kleine Liste mit legendären Rock Bassisten und ihren harmonischen und rhythmischen Konzepten:
- John Paul Jones (Led Zeppelin) – Perfektes Zusammenspiel von Groove und Harmonie
- Roger Glover (Deep Purple) – Unverkennbare Basslinien mit Power und Präzision
- Dusty Hill (ZZ Top) – Minimalistisch, aber unglaublich effektiv
- Michael Anthony (Van Halen) – Der unsichtbare Held von Van Halen
- Geddy Lee (Rush) – Virtuosität trifft auf rockige Aggression
- Cliff Williams (AC/DC) – Die Essenz des straighten Rock-Grooves
- Geezer Butler (Black Sabbath) – Finster, kraftvoll und melodisch zugleich
- Jack Bruce (Cream) – Blues-Rock-Bass in Perfektion
- Steve Harris (Iron Maiden) – Unverwechselbare Riffs und einzigartige Spieltechnik
- Billy Sheehan (Mr. Big, David Lee Roth Band) – Technik, Speed und unbändiger Drive
Diese Bassisten haben mit ihren individuellen Stilen den Rock-Bass geprägt und weiterentwickelt. Ihre Sounds, Ideen und Konzepte kannst du als Inspiration für deinen eigenen Bass Riffs verwenden.
Wie du authentische Basslinien spielst
Beispiel 1: Van Halen, Def Leppard, …
Den galoppierenden Rhythmus mit der Kombination aus einer Achtelnote und zwei Sechzehntelnoten findest du nicht nur bei Bands wie Van Halen und Def Leppard. Auch der vorher erwähnte Steve Harris ist ein wahrer Meister des „Gallopping Groove“.
Sobald du den Rhythmus einmal im Ohr hast vergisst du ihn so schnell nicht wieder. In meinem Beispiel wird die Achtel jeweils kurz (staccato) gespielt. Das verleiht der Basslinie einen extra erdigen Groove.
Nun zeige ich dir auch wie du Bass Fills einsetzen kannst, um Songteile miteinander zu verbinden. Ähnlich wie bei einem Drum-Fill vom Schlagzeuger leiten wir damit z. B. von Strophe zum Refrain oder erzeugen Spannung vor dem Solo.
Fill A verwendet das bereits erwähnte Verschieben der Töne um eine Oktave. Ein wirklich simpler aber sehr effektiver Trick. Als Übergangstöne kommen hier noch die kleine Septime (Bluessound) und die Quinte zum Einsatz.
Fill B setzt die Töne der G-Dur Pentatonik in Verbindung mit einem Hammer-On und einem „Slide“ ein. Als Slide bezeichnet man das Rutschen von einem Ton zum nächsten auf der gleichen Saite. Ähnlich wie bei Hammer-Ons hilft dies bei schnellen Tempi alle Noten unterzubringen und ergibt einen rockigen Sound.
Tipps für deine eigene Basslinie
Nimm dir den Rhythmus von Fill A oder B als Basis für deine eigenen Fills. Experimentiere mit unterschiedlichen Tönen und Intervallen. Je nach Kontext und gewünschtem Effekt kannst du alle 12 Töne der chromatischen Tonleiter verwenden. Achte aber unbedingt auf ein gutes Timing bei den Fills. Die tollste Kombination an Tönen bringt nichts, wenn das Timing und der Groove nicht passen.
Beispiel 2: ZZ Top, Grateful Dead, ...
In diesem Beispiel kommt der aus dem Blues bekannte Shuffle Rhythmus zum Einsatz. Nicht nur die aus Texas stammenden ZZ Top und Stevie Ray Vaughn bauen diesen erdigen Groove gerne in ihre Songs ein. Auch bei Grateful Dead und bei den Rolling Stones kannst du immer wieder den Shuffle hören.
Diese Basslinie erhält ihren Drive nicht nur durch den stampfenden Shuffle- Rhythmus sondern zusätzlich noch durch die vorgezogenen Achtelnoten. Achte dabei vor allem auf dein Timing. Das Vorziehen des Downbeats verleitet dazu, automatisch immer schneller zu werden.
Neben den obligatorischen Grundtönen verwenden wir hier jetzt Töne aus der Mixolydischen Tonleiter, die vor allem bei Dominant Septakkorden z. B. A7 zum Einsatz kommen. Den rauen Charakter dieser Akkorde kennst du bestimmt aus dem Blues, wo Dominant Septakkorde in Verbindung mit den Blue Notes für den typischen Bluessound sorgen.
Tipps für deine eigene Basslinie
Verwende Töne der Mixolydischen Skala und der Blues Tonleiter um eigene Varianten für die Basslinie zu improvisieren. Achte aber darauf, dass der gleichförmige Grundcharakter nicht durch zu viele unterschiedliche Töne verloren geht. Weniger ist oft mehr.
Beispiel 3: Led Zeppelin, Rush, ...
Als krönenden Abschluss hab ich eine Basslinie für dich, die in der Art auch bei den Urgesteinen des Hard Rock und Progressive Rock zu hören ist. Bei Bands wie Led Zeppelin und Rush, tritt der Bass immer wieder durch prägnante Riffs in den Vordergrund und beschränkt sich nicht nur auf die Rolle als Begleitinstrument.
Die Basis dieser Basslinie besteht wieder aus einer einfachen Kombination von Grundton, Quinte und Oktave. Beim Übergang von Takt eins zu Takt zwei kommt die kleine Terz (b3) aus der Bluestonleiter, in Verbindung mit weiteren Skalentönen zum Einsatz. Danach geht es dann gleich hoch zur Oktave, um dann das Riff noch eine Oktave höher abzuschließen. Wir springen dabei innerhalb von zwei Takten über zwei Oktaven und somit über das komplette Griffbrett.
Tipps für deine eigene Basslinie
Behalte erstmal die Grundstruktur des Bass Riffs bei und ändere nur die Kombination der Töne der letzten acht Sechzehntel. Allein dadurch ergeben sich viele neue Riffs, die lediglich mit der Oktave, Quinte und der kleinen Septime auskommen.
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