Im Bass-Me-Up Blog soll es nicht nur um das eigentliche Bass spielen allein gehen. Mich interessieren vor allem auch die vielen kleinen Details und Infos, an die man vielleicht gar nicht sofort denkt, wenn es ums Musik machen bzw. Bass spielen geht.
Den Start in der Reihe „10 Fragen die ich schon immer mal fragen wollte“ macht der freie Klanggestalter und Tontechniker Klaus Bröckel. Klaus war bereits als Tontechniker und Tourbegleiter mit Künstlern wie Miles Davis, Maceo Parker, Klaus Doldinger, Philipp Poisel und vielen anderen unterwegs. Wir haben uns bei einem Open-Air in Konstanz kennengelernt und treffen uns immer wieder beim einen oder anderen Gig.
Und hier kommen sie:
„10 Fragen, die ich schon immer mal einen Tontechniker fragen wollte“
Wie sieht für Dich ein perfekter Bass-Soundcheck aus, bzw. was sollte ein Bassist beim Soundcheck spielen, dass Du den Sound einstellen kannst?
Es ist immer hilfreich, wenn der Bassist die Sounds anbietet, die er beim Konzert auch spielt.
Normale Lautstärke, vielleicht eine lautere Einstellung, z.B. für Solos und dann spezielle Sachen, wie Slaps oder auch Sounds mit Effekten, so kann man am Pult den richtigen Pegel einstellen und erlebt keine Überraschungen.
Was sind Deiner Meinung nach die meisten Fehler, die Bassisten bei der Soundwahl und Equipment machen?
Schwierige Frage. Ich denke jeder muß seinen eigenen Sound finden, der zu ihm passt, aber auch zur Musik, den die Band macht. Mit gutem Equipment kann man sicherlich gute Ergebnisse erzielen, aber das kann sich nicht jeder leisten.
Was würdest Du Dir von einem Bassisten wünschen?
Er sollte sein Equipment genau kennen und seine Pegel im Griff haben.
Wie nimmst Du am liebsten den E-Bass ab: Mikro, DI oder beides ?
Was sich bewährt hat, ist der XLR-Ausgang vom Amp. Das gibt ein sauberes Signal, mit dem man gut arbeiten kann. Manchmal ist jedoch auch der Bass direkt vor dem Amp abgenommen eine gute Sache. Den Amp zusätzlich mit einem Mikro abnehmen kann man durchaus empfehlen, damit hat man etwas Auswahl zwischen dem Direktsignal, oder dem Ampsound, der ja manchmal etwas anders klingt.
Hast Du Erfahrung mit der Abnahme von Kontrabässen? Wenn Ja, was sind Deine Vorlieben bei der Abnahme und welche Tipps hast Du?
Es gibt tolle Mikros, die man an der Brücke befestigen kann. Das gibt einen schönen, warmen Sound. Tonabnehmer sind natürlich auch gut, klingen aber nicht ganz so natürlich. Hier ist auch die Kombination von beiden eine gute Wahl. Ansonsten geht natürlich auch ein Mikro vor den F-Löchern, da sollte sich der Bassist aber nicht so sehr bewegen…!
Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Frequenzen beim Basssound?
Es kommt ganz auf die Musikrichtung an. Für Reggae braucht es sicherlich mehr tiefe Frequenzen, als für Jazz oder Pop…das muss man ausprobieren.
Gibt es Tipps, die Du bei der Platzierung vom Bassamp auf der Bühne geben kannst?
Für uns Tonleute ist es sicherlich etwas einfacher – je nach Raumgröße – wenn die Amps auf der Bühne nicht unbedingt nach vorne Richtung Publikum ausgerichtet sind. Je nach Bühnenaufbau von der Band lässt sich das jedoch nicht immer so machen.
Wichtig ist, dass der Bassist sich selber, also seinen Amp, gut hört und nicht ganz so laut machen muss.
Was sollte man Deiner Meinung nach bei der Auswahl des Equipments beachten?
Man sollte sich mit seinem Equipment gut auskennen und darauf achten, dass alles gut funktioniert. Amp, Kabel, Bass….und immer ein paar Ersatzkabel, Saiten ect. dabei haben.
Was war Dein schlimmstes Erlebnis mit einem Bassisten?
Da gibt es eigentlich keins. Was nicht so einfach ist, wenn der Bassamp ohne Ende aufgedreht wird und der Bassist es nicht einsieht, wenn er etwas leiser machen soll.
Was war Dein schönstes Erlebnis mit einem Bassisten?
Da gibt es ganz viele. Ich fand’ die Begegnung mit dem Bassisten von „Mother’s Finest“, Jerry „Wyzard“ Seay, sehr schön. Der wusste, was er wollte, er hatte sein Equipment im Griff und ist ein super netter Typ.