Was macht eigentlich einen guten Bassisten, eine gute Rhythmusgruppe und den Groove eines Songs aus? Das ist eine Frage, die mich bereits seit meinen ersten Gehversuchen am Bass beschäftigt.

Groove und Timing – Die Basis für jeden Bassisten

Manche haben von Haus aus ein besseres Feel als andere. Manche sind besser im Raushören und Analysieren von Basslinien und Harmonien. Andere haben ihre Stärken im Groove und Timing. Ein Bassistenfreund von mir aus LA ist ein unglaublicher Sightreader – er konnte z.B. Teen Town von Jaco auf Anhieb vom Blatt spielen – aber er hatte immer Probleme, selbst einfache Basslines zum grooven zu bekommen.

Schlagzeug + Bass = Liebe mit Groove

Nick Mason

In den mittlerweile über 35 Jahren als Bassist hatte ich das Glück mit sehr vielen unterschiedlichen Schlagzeugern zu spielen. Was mich aber immer noch überrascht ist, wie schnell man fühlt ob man einen gemeinsamen Groove hat oder nicht. Manchmal spürt man schon in den ersten Takten, dass alles wie von selbst zusammen passt. Manchmal dauert es etwas länger und man lernt entsprechend aufeinander einzugehen. Und manchmal klappt es überhaupt nicht und egal was man spielt es klingt irgendwie nicht richtig. Für die meisten Jobs ist der Groove und das Feel ein wichtiges Kriterium, ob man den Gig bekommt oder nicht.

Was macht einen guten Groove aus?

Natürlich sind einige Grundsätze wichtig um überhaupt eine gute Rhythmusgruppe zu bilden. Hierbei ist es nicht nur die Fähigkeit zu einem Metronom spielen zu können wichtig, sondern ein inneres Gefühl für das Tempo zu entwickeln und auf jede kleine Nuance im Groove reagieren zu können.

Manche Songs haben in sich auch unterschiedliche Feels. Der Refrain ist evtl. etwas mehr nach vorne gespielt, die Bridge ist dafür dann etwas mehr laid-back als der Rest. Manchmal fühlt es sich sogar besser an, wenn ein Song zum Schluß schneller ist als am Anfang. Hört man sich z.B. die Groove-Hymne „Streetlife“ von den Crusaders an, so startet der erste A Teil mit ca. 104 bpm. Am Ende des Songs sind wir dann bei ca. 114 bpm angekommen.

 

Anfang ca. 104 bpm bei 1:40

https://youtu.be/-iVR7WLsvAg?t=90

 

Ende ca. 114 bpm bei 7:45

https://youtu.be/-iVR7WLsvAg?t=465

„Das Metronom muss grooven“ Carol Kaye

Wie man das „Grooven“ bzw. „In-Time“ spielen übt wird immer wieder kontrovers diskutiert. Es gibt sehr viele unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen. Manche behaupten, dass man durch das Üben zum Metronom nie ein eigenes Timegefühl entwickeln kann. Andere schwören darauf, mit dem dem Fuß die Viertelnoten mitzutippen und wieder andere meinen, dass man entweder ein gutes Rhythmusgefühl hat oder eben auch nicht.

https://youtu.be/q4JWqK6r6N4?t=640

 

Ich persönlich finde, dass es nicht eine einzige Lösung oder Wahrheit gibt. Jeder muss für sich selbst herausfinden was funktioniert bzw. sich gut anhört und anfühlt. Mir hilft es immer verschiedene Varianten in eine Übungen zu integrieren. Nur zu einem Metronom, das die Viertelnoten vorgibt zu spielen finde ich total langweilig. Ich variiere lieber und spiel zu Drumgrooves, lass das Metronom nur auf die 2 und 4 klicken oder spiele nur zu einer Melodie und versuche die Bassline zum grooven zu bringen, ohne, dass irgendwelche Schlagzeug oder Percussiongrooves mitspielen.

Grooveline Play Along für Schlagzeuger

Schlagzeug Play Along

Bei meinen Timingübungen entstand dann auch die Idee zu den Grooveline Play Alongs für Schlagzeuger. Diesmal nicht als Übung für mich, sondern als Übung für Schlagzeuger. Ich spiele die Bassline und die Drummer können zu mir spielen und ihr Timing verbessern. Also falls ihr noch nach einem Geschenk zum Valentinstag für euren Lieblingsschlagzeuger sucht, dann schaut mal hier rein: Grooveline – Bass Play Alongs für Schlagzeuger

Wie kann man sein Timing verbessern und was sagen die Drummer dazu?

Im nächsten Beitrag gibt es dann zwei Groove Play Alongs um dein Timing und Groove am Bass zu üben und es kommen endlich mal die Schlagzeuger zu Wort.

Da wir beim grooven natürlich auch vom jeweiligen Schlagzeuger abhängig sind, hab ich drei komplett unterschiedliche Drummer ein paar Fragen zum Zusammenspiel zwischen Schlagzeug und Bass gestellt. Alle drei sind unglaubliche Groove Spezialisten mit denen ich immer sehr gerne gespielt habe und bei denen ich jeweils von der ersten Sekunde an das Gefühl hatte, dass es eine Interstellare-Magische-Groove-Connection gibt. :-)

Also freut euch schonmal auf drei Drummer, die unter anderem Santana, KT Tunstall, Goldfrapp, De Phazz, Hattler, Turntablerocker, Nils Landgren und Scott Henderson geholfen haben ihre Songs zum grooven zu bringen.

 

Liebe Grüße und bis denn

 

Steffen

 

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