Praxisorientierte Tonleiter Übungen für Bassisten

Wenn du Tonleitern auf dem Bass lernen möchtest, sind praxisorientierte Übungen der Schlüssel zum Erfolg. In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir anhand der D Mixolydischen Tonleiter (5. Stufe von G-Dur), wie ich Tonleitern auf dem E-Bass übe.

Da ich den Standardfingersatz bereits gut kenne, nutze ich einen neuen Fingersatz, bei dem ich mit dem kleinen Finger auf dem Grundton starte und auch Töne einbeziehe, die unterhalb des Grundtons liegen. Dies eröffnet neue klangliche Möglichkeiten und erweitert dein Spiel.

1. Sound und Position einprägen

Zunächst spiele ich die Töne der D Mixolydischen Tonleiter der Reihe nach hoch und runter. So prägt sich der Sound der Tonleiter ein und ich merke mir die Positionen der Töne. Besonders achte ich auf den siebten Ton, der im Vergleich zur Standard-Dur-Tonleiter (Ionisch) einen halben Ton tiefer ist (b7).

2. Wechselschlag mit Achtelnoten

Als nächstes übe ich den Wechselschlag mit der rechten Hand, indem ich die Tonleiter in Achtelnoten spiele. Hierbei ist eine korrekte Ausführung entscheidend. 

3. Triolen spielen

Nun spiele ich jeden einzelnen Ton als Triole. Dadurch muss ich immer mit einem anderen Finger beginnen. Auch hier liegt der Fokus auf der korrekten Ausführung, nicht auf der Geschwindigkeit.

4. 3er-Gruppen

Jetzt bilde ich 3er-Gruppen von Tonleitertönen. Ich starte mit dem ersten Ton und spiele bis zum dritten Ton. Danach beginne ich mit dem zweiten Ton der Tonleiter und spiele bis zum vierten Ton usw.

5. 4er-Gruppen

Als nächstes spiele ich dieselbe Übung, aber mit 4er-Gruppen statt 3er-Gruppen. Dies fördert das Verständnis für die Struktur der Tonleiter, verbessert die Fingerfertigkeit und hilft den Klang der Tonleiter noch besser einzuprägen.

6. Tonleiter in Terzen

Dann spiele ich die Tonleiter in Terzabständen. Das bedeutet, dass ich mit dem Grundton beginne, einen Ton überspringe und den dritten Ton der Tonleiter (große Terz) spiele. Danach starte ich mit dem zweiten Ton der Tonleiter, überspringe den vierten Ton und spiele den fünften Ton der Tonleiter. Der Abstand zwischen dem zweiten und fünften Ton ist wieder eine Terz, diesmal eine kleine Terz.

Anwendung der Mixolydischen Tonleiter in eigenen Basslinien

Nun kenne ich die Töne gut genug, um mit der Mixolydischen Tonleiter zu experimentieren und eigene einfache Basslinien zu improvisieren. Ich achte jetzt verstärkt auf den Sound und den Groove.

7. Improvisation zum Drum Groove

Ich spiele den Grundrhythmus auf dem Grundton (D) zu einem Schlagzeug-Groove. Sobald ich mich daran gewöhnt habe, wähle ich einen weiteren Ton der D Mixolydischen Tonleiter aus, in diesem Beispiel das C, die kleine Septime (b7). Nun teste ich verschiedene Kombinationen der beiden Töne zum Rhythmus und versuche, die Ideen immer öfter zu wiederholen und auswendig zu spielen.

Drum Groove:

8. Weitere improvisierte Basslinien

Nun wähle ich andere Tonkombinationen der Tonleiter und improvisiere zu dem Drum-Groove weiter. Dabei unbedingt auf ein gutes Timing und einen vollen Sound achten!

9. Zum Drone improvisieren

Um den Klang der einzelnen Tonleitertöne im Vergleich zu einem Akkord beurteilen zu können, improvisiere ich jetzt zu einem Dur Dreiklang und dem Drum Groove. So erkenne ich sofort, welche Töne und Intervalle Spannung (Tension) erzeugen oder diese auflösen (Release). Manche Kombinationen hören sich auf Anhieb harmonisch an. Bei manchen braucht es etwas Zeit, bis sich das Gehör auf die Reibung der Töne einstellt. Meistens braucht es nur einen zusätzlichen Ton, der die Spannung wieder auflöst. Du kannst hier alle möglichen Dinge ausprobieren. Es gibt kein Richtig oder Falsch.

D-Dur Dreiklang Drone mit Drums:

So lernst du Tonleitern auf dem Bass

Mit diesen Übungen lernst du nicht nur die einzelnen Töne einer Tonleiter, sondern wendest sie direkt in der Praxis als Basslinien an. So wird aus einer einfachen Auflistung von Tönen (Tonleiter) eine groovende Basslinie oder sogar ein cooles Bass Riff für deinen nächsten Chart-Hit. Durch regelmäßiges Üben und Experimentieren mit verschiedenen Fingersätzen und Rhythmen vertiefst du dein Verständnis für die Tonleiter und verbesserst dein Bassspiel kontinuierlich.

Viel Spaß beim improvisieren

Steffen