Groove und Timing Übungen für den Bass

„Women and Rhythm-Section first!“ Jaco Pastorius

Im letzten Bass Blog Beitrag ging es vor allem darum, was einen Groove ausmacht und wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Bass und Schlagzeug ist. In diesem Artikel zeige ich dir mit welchen Übungen man sein Timing und seinen Groove am Bass konkret verbessern kann. Außerdem hab ich meinen lieben Schlagzeugfreunden Denny Weston Jr.Oli Rubow  und Patrick Lax ein paar kurze Fragen zur Beziehung zwischen Bass und Drum gestellt.

Das Timing beim Bass spielen verbessern

Starten wir aber mit den Timing Übungen. Wie im letzten Artikel bereits erwähnt, finde ich es mega langweilig zu einem reinen Viertelnoten Klick Bass zu spielen. Über die Jahre sind hierzu neue Ideen zum Üben mit dem Metronom durch viele Gespräche mit Schlagzeugern dazu gekommen. Was ich immer empfehlen kann, sind verschiedene Varianten zu testen. Das kann dann z.B. so aussehen:

1. Metronom auf jede Viertel
2. Metronom nur noch auf 1 und 3
3. jetzt nur noch auf 2 und 4
4. oder nur auf einen Schlag im Takt z.B. auf die 3

Als App kann ich hier die Timing! Pro empfehlen.

Varianten zum grooven lernen

Das sind nur mal ein paar einfache Varianten. Man kann das natürlich bis auf die Spitze treiben und den Klick nur noch auf die 2te Sechzehntel oder auf den dritten Schlag bei einer Triole nehmen. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Um ein gutes Feeling und einen durchgehenden Groove am Bass zu entwickeln, finde ich es auch hilfreich zu unterschiedlichen Quellen zu spielen. Mal zu einem Drum Groove oder zu einem Play Along ohne Bass bzw. natürlich auch nur zu einem Metronom oder auch mal ganz ohne einen Klick. Ganz wichtig ist es, sich dabei aufzunehmen und dann das Ergebnis zu analysieren. Werde ich schneller oder langsamer? An welchen Stellen wackelt das Tempo? Hört sich alles entspannt oder verkrampft an?

Groove und Timing Übung Video mit Play Along

Für mein YouTube Video zum Thema Groove und Timing, hab ich ein Play Along aufgenommen, bei dem Du am Anfang zu Drum und Gitarre spielst. Danach groovst Du zum Schlagzeug. Als nächstes gibt es dann unterschiedliche Metronom Varianten, bis es für einige Takte komplett Stil ist. Dort solltest Du im gleichen Tempo weiterspielen, bis die Band dann hoffentlich wieder gemeinsam mit dir einsetzt ;-)

Zum Bass üben gibt es hier zwei Videos. Einmal mit einer Rock Achtel Basslinie und ein Video mit einem Sechzehntel Funk Bass.
Die Noten und die Backing Tracks vom Video kannst Du hier kostenlos downloaden.

Rock Bass Timing Übung

Download Noten (PDF)

Download Play Along mit durchgehender Hi-Hat (MP3)

Download Play Along (MP3)

 

Funk Bass Timing Übung

Download Noten (PDF)

Download Play Along mit durchgehendem Hi-Hat (MP3)

Download Play Along (MP3)

 

Auf meiner „Buy me a Coffee“ Seite bekommst Du für eine kleine Spende das ungekürzte Video mit über 10 Min. Länge inkl. den Play Alongs und Noten zum Download.

Das Zusammenspiel von Bass und Drums

Während meiner Zeit in Los Angeles und später hier in Deutschland, hatte ich immer wieder das Vergnügen mit den unglaublichsten Schlagzeugern spielen zu dürfen. Ich hab hier exemplarisch drei Drummer ausgesucht, bei denen sich für mich das Zusammenspiel immer sehr natürlich angefühlt hat und der gemeinsame Grooven von der ersten Sekunde vorhanden war.

Denny Weston Jr - Groove und Timing Denny Weston Jr. kenne ich aus LA. Er hat unter anderem mit Santana, KT Tunstall, The Kooks, Goldfrapp und vielen anderen Bands live und im Studio gespielt. Denny ist nicht nur Studio- und Live-Drummer sondern auch ein gefragter Komponist.

Patrick Lax - Groove und Timing

Den finnischen Schlagzeuger und Percussionisten Patrick Lax hab ich das erste Mal 1987 am Musicinas Institute of Technology in Hollywood, Ca. kennengelernt. Patrick wurde nicht nur unter die 10 besten Schlagzeuger/Perkussionisten von Finnland gewählt sondern zu seinen Credits als Freelancer zählen neben vielen skandinavischen Stars auch Nathan East, David Paich, Scott Henderson und Nils Landgren.

Oli Rubow
Foto: Wolf-Peter Steinheisser

Der Dritte in der Runde ist der deutsche Schlagzeuger und E-Beats Spezialist Oli Rubow , den ich bereits in einem vorherigen Artikel interviewt habe und mit dem ich die unterschiedlichsten Gigs spielen durfte. Oli ist unter anderem mit De Phazz, Helmut Hattler, im Duo mit dem Gitarristen Peter Wölpel und mit seiner eigenen Band Netzer unterwegs.

4 Bass und Groove Fragen an Drummer

1. Wenn Du alleine mit einem Bassisten in einem Proberaum wärst, was würdest du am liebsten mit ihm spielen bzw. üben?

Oli: Wenn nichts Konkretes ansteht, einfach einzählen und jammen, ohne dass zuvor irgendetwas besprochen wird.

Denny: A. Ich würde Lieblingssongs auswählen, diese dann lernen und gemeinsam aufnehmen. Das Ergebnis würde ich zusammen anhören und nochmals aufnehmen.
B. Ich würde Lieder oder Kompositionen aussuchen, in denen weder Schlagzeug noch Bass vorkommen. Zu denen dann einfach dazuspielen, aufnehmen und wieder anhören.

Patrick: Bei Pop und Funk Songs würde ich die Subdivisions (z.B. 8tel oder 16tel Unterteilungen) zusammen üben. Bei Jazz den Raum zwischen den Noten. Und insgesamt das dynamische Zusammenspiel.

 

2. Welches sind für dich die wichtigsten Merkmale eines guten Bassisten?

Oli: Stabiles Timing, große Ohren, Lust auf „blending = The mixing together to form one sound“.

Denny: Groove und Kreativität.

Patrick: Jemand der genau auf das Timing des Drummers hört und eine organische Basslinie dazu spielt.

 

3. Auf welcher Seite sollte der Basser stehen? Hi-Hat oder Ride Seite?

Oli: Gerne auf der Hi-Hat Seite. Auf jeden Fall irgendwie in meiner Nähe :)

Denny: Eigentlich egal aber im Normalfall auf der Seite vom Hi-Hat.

Patrick: Die Hi-Hat Seite fühlt sich für mich besser an.

4. Mit welchem Bassisten würdest Du gerne mal spielen (dead or alive)?

Oli: Anthony Jackson (siehe auch den Beitrag im E-Beat Blog) , Byron Miller oder ‚Ready‘ Freddie Washington

Denny: Wenn ich nur einen auswählen dürfte, dann würde es James Jamerson sein.

Patrick: ”What is hip?” mit Marcus Miller und ”The Chicken” mit Jaco Pastorius

Du siehst es gibt sehr viele unterschiedliche Wege, Tipps und Ideen, wie man sein eigenes Timing und den Groove der Rhythm-Section verbessern und üben kann. Die Bass Übungen und meine Play Alongs für Schlagzeuger sind nur ein kleiner Teil in dem Puzzle. Das aller wichtigste für mich ist es gegenseitig aufeinander zu hören. Also Ohren auf und immer nett zum Schlagzeuger sein :-)

Groove hard und bis bald

Steffen
P.S. Das Jaco Zitat aus der Überschrift stammt übrigens aus dem Lehrvideo „Modern Electric Bass“ mit Jaco Pastorius und Jerry Jemmott. Hier ein kleiner Ausschnitt. Was ich an Jaco schon immer faszinierend fand waren nicht nur seine wundervollen Melodien sondern vor allem sein unglaublicher Groove.

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